Laos

Als Sebastian Benkhofer (Kaffeekultur Lüdenscheid), Stefan Richter (Berliner Kaffeerösterei) und ich (Mario Joka, roestbar Münster) Ende Januar 2012 nach Laos reisten, hatten wir keine Vorstellung, was uns erwarten würde. Die Informationen, die wir vorab aus dem Internet bekamen, waren nicht sehr umfangreich. Laos ist der einzige Binnenstaat in Südostasien und grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar. Knapp sieben Millionen Einwohner:innen leben dort auf einer Fläche von 236.800 km². Die Hauptstadt des Staates heißt Vientiane. Bedingt durch die extremen Höhenunterschiede herrscht ein tropisches Klima mit starken regionalen Schwankungen. Als besonders geeignet für den Anbau von Kaffee erweist sich das Bolaven-Plateau – eine 1.200 m hohe und 10.000 km² große Hochebene im Süden des Landes, die nach der größten Volksgruppe, den Laven benannt ist. Für unsere Laos-Reise standen uns sechs Tage zur Verfügung. Zwei davon verbrachten wir im Flieger, zwei weitere im Auto von Norden nach Süden und wieder zurück.

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Im Institut fanden wir perfekte Cupping-Voraussetzungen vor. Die Muster wurden auf Probat-Proberöstern geröstet, zu unserer Freude auch nicht zu dunkel. Wir waren begeistert: Auf dem Cupping-Tisch fanden wir Typicas mit typischen Tansania-Noten vor sowie Catimores, die sich sehr gut für Espresso eignen würden. Der Kaffee eines Farmers erregte unsere besondere Aufmerksamkeit – eine tolle Typica-Bohne. Diese Qualitäten hatten wir nicht erwartet.

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Die Lung Song Plantation

Das Bolaven-Plateau ist eine Hochebene im Süden von Laos. Seinen Namen verdankt es der hier am stärksten angesiedelten Ethnie, den Laven. Charakteristisch für das etwa 10.000 km² große Plateau sind sein feuchttropisches Klima, Nebelregenwälder mit einer Vielzahl von Wasserfällen und eine Menge Kaffee. Die Farm liegt im kleinen Dorf Ban Catuan nahe der Ortschaft Paksong.

Der aufsteigende Nebel sowie der durch die ersten Sonnenstrahlen gold schimmernde Tau an den Blättern der Kaffeestauden verleihen der Szenerie auf der Lung Song-Plantage einen Eindruck absoluter Idylle. Die Tatsache, dass man auf einer Kaffeeplantage ist, scheint bei der riesigen Biodiversität und der Vielzahl an verschiedenen Pflanzen fast verloren zu gehen. Der vulkanische Ursprung des Bodens tritt sehr deutlich zutage: Überall in der Plantage stolpert man über kleine, aus dem Boden ragende Lavablöcke. Man kann erahnen, wie mineralreich der Boden sein muss.

Der Lung Song ist ein lebendiger Kaffee, der in seinem Säureprofil an afrikanische Kaffees erinnert. Darüber hinaus hat er ausgeprägte Thymian- und Salbeinoten sowie leichte Anklänge exotischer Früchte. Daher ist dieser Kaffee in seiner Komplexität einzigartig.

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